Was war der Dezember 2018 nur für ein Börsenmonat. Anstatt besinnlicher Stille, ging es an den globalen Märkten nochmal so richtig zur Sache. Auf Jahressicht verzeichneten sowohl der DAX als auch der Euro Stoxx50 Verluste von rund 18%. Der Abschwung an den US-Börsen viel etwas milder aus, dennoch verloren der Dow Jones und der S&P 500 rund 6% auf Jahressicht. Dementsprechend gingen die Meinungen vieler Marktteilnehmer stark auseinander. Verkaufen, nachkaufen oder doch lieber abwarten? Mit dieser Fragestellung musste sich spätestens zum Jahresbeginn jeder Anleger auseinandersetzen. Wer davon ausgegangen ist, dass es zu Beginn des neuen Jahres genauso turbulent weitergeht, der hatte vollkommen Recht. Aber statt eines weiteren Sinkfluges, hoben die globalen Aktienindizes wieder ab, was dazu führte, dass einige Anleger wiederum auf dem falschen Fuß erwischt wurden. So konnte der DAX seit Jahresbeginn mit einem Plus von knapp 10% einen wesentlichen Teil seiner Verluste aus dem Vorjahr wieder wettmachen. Auch der Euro Stoxx50, sowie der US-Index S&P 500, konnten mit einem Plus von 11% und 12% eine bemerkenswerte Erholung verzeichnen. Was die Währungsseite betrifft, so verlor nach einer längeren Seitwärtsphase der Euro zum USD in den letzten Monaten leicht an Wert, was sich von der Dynamik jedoch noch in Grenzen hielt. Wesentlich mehr Bewegung war beim Britischen Pfund Sterling zu sehen, welches zuletzt von der Hoffnung eines Brexit-Aufschubes profitieren konnte. Der durchweg positive Start in das Jahr 2019 ist einerseits als erstaunlich, aber andererseits auch als erfreulich anzusehen, da sich sowohl die geopolitischen als auch wirtschaftlichen Rahmenbedingungen kaum verändert haben – und dennoch stiegen die Kurse. So bleibt der Ausgang des Brexit weiterhin ungewiss und der Handelskonflikt zwischen China und den USA ist auch nicht final beigelegt. Gleichwohl, so betont man, befänden sich beide Handelsparteien auf gutem Wege der Einigung. Eine wesentliche und dennoch absehbare Kursänderung kam von Seite der US-Notenbank (Fed). Die verbale Kommentierung der US-Währungshüter zum Verlauf der weiteren Zinsentwicklung verhalf hingegen nachvollziehbar zu einer Erholung der weltweiten Anleihekurse. So wird derzeit infolge der wirtschaftlichen und politischen Unsicherheiten nicht mehr von einer weiterhin dynamischen Zinserhöhung ausgegangen. Vielmehr erwartet der Markt nur noch bis zu 2 Anhebungen, andere wiederum glauben an einen Stillstand an der Zinsfront. In 2018 hatte die Erwartung, dass die FED die Zinsen schneller erhöhen würde als angekündigt, für viel Dramatik an den Märkten gesorgt. Diese Angst ist zur Zeit verflogen – eine Unsicherheit weniger. Der weitere Verlauf an den globalen Aktienmärkten hängt derzeit von zahlreichen politischen, als auch ökonomischen Faktoren ab. Was die politische Seite anbetrifft, so hat es derzeit den Anschein, als seien die zahlreichen Krisenszenarien, wozu unter anderem der Brexit und der Handelsstreit mit den USA zählen, bereits zum größten Teil eingepreist. Was die derzeitigen Bewertungen der internationalen Aktienmärkte betrifft, so bleiben die Bewertungen in den USA, trotz der zunehmenden Gewinnrevisionen der Unternehmen, weiterhin hoch. Europa bleibt aus fundamentaler Sicht hingegen etwas günstiger bewertet, was natürlich auch dem viel stärkeren Kursrückgang der Aktien in 2018 geschuldet ist. Viele Analysten bevorzugen bei der Bewertung der Märkte fundamentale Daten. Sie kommen aktuell zu dem Schluss, dass die Stimmung an den Märkten schlechter ist, als die wirtschaftliche Lage. Wir werden sehen ob sie recht behalten und 2019 ein gutes Aktienjahr bleibt.
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