Wer den Aktienmarkt beobachtet, schaut gern auf den heimischen DAX – inzwischen hat er 40 Gesellschaften. Im November haben wir neue Höchstkurse von über 16.300 Punkten gesehen, dann kam eine Korrektur. Aber alles in sehr überschaubaren Dimensionen, denn heute haben wir Kurse, wie zur Zeit unseres letzten Newsletters Ende September, ca. 15.200 Punkte.
Was hat die Märkte in diesen Monaten geprägt? Die Covid-19-Pandemie ist nicht vorbei, die neue Omikron-Variante sorgt für globale Instabilität. Einen erneuten dramatischen Einbruch in der Wirtschaft erwartet allerdings niemand, sonst würden die Aktienkurse anders aussehen.
Weitere beherrschende Themen an den Märkten sind die Inflation und damit die Zinsen. Die Inflationsraten im November von 5,2% in Deutschland und 4,9% in der EU sind schon bemerkenswert. Die Annahme, dass dort nur mehrere Einmaleffekte zusammenkommen, teilt heute kaum noch jemand. Nach Ansicht vieler Experten ist der Anstieg der Energiepreise für etwa 50% der aktuellen Inflationsrate verantwortlich. Diese Entwicklung sehen viele nur als temporär. Auch die Unterbrechungen und Verzögerungen in den globalen Lieferketten sind für die höheren Preise mitverantwortlich, auch dieser Effekt wird von vielen zeitlich begrenzt gesehen. Für das nächste Jahr sollte uns trotzdem eine Inflationsrate von 2-3% erhalten bleiben. Wie haben bzw. werden die Notenbanken darauf reagieren? Die Notenbank der USA hat deutlich signalisiert, dass wir im nächsten Jahr mit 3 Zinserhöhungen rechnen können. Zur Erinnerung, die aktuelle Zinsspanne ist 0 – 0,25%. Die Europäische Zentralbank reagiert ebenfalls sehr entschlossen, sie wartet ab und beobachtet den Markt. Die Bank von England hat die Leitzinsen gerade erhöht, von 0,1 auf 0,25%. Keine dieser Maßnahmen bzw. Ankündigungen hat bisher für dramatische Kursreaktionen gesorgt. Am Markt überwiegt die Meinung, dass wir dauerhaft sehr niedrige Zinsen unterhalb der Inflationsrate haben werden. Wie hat die vermeintliche Versicherung gegen Inflation – das Gold – in den letzten Monaten reagiert? Auf Sicht eines Jahres ist der Goldpreis deutlich im Minus, in den letzten Monaten pendelt der Kurs um 1.800 USD. Corona und Zinsen waren und sind die beherrschenden Themen an den Märkten. Beide Themen belasten weiter die Aktienmärkte. Die Erwartungen der meisten Analysten am Markt sind darum für 2022 – SEHR POSITIV. Hauptargumente sind: die weiter hohe Liquidität der Investoren, weiter niedrige Zinsen, die Wirtschaft wird sich erholen, da die Pandemie besser beherrscht wird und sich die Lieferketten normalisieren, bzw. neu geordnet werden. Schauen wir im Januar wie die Zahlen der Unternehmen für 2021
und ihre Prognosen für 2022 aussehen.
Wir wünschen Ihnen ein frohes Weihnachtsfest und bleiben Sie gesund!