Um die Finanz- und Wirtschaftskrise in Europa nach 2008 zu bekämpfen, hat die Europäische Zentralbank in mehreren Schritten die Leitzinsen von damals 4,25 Prozent auf derzeitige 0,00 Prozent gesenkt. Diese Finanzpolitische Maßnahme wirkt sich allerdings negativ auf private Spareinlagen aus. Einige erste Kreditinstitute haben bereits den Schritt gewagt und verlangen neuerdings auch Strafzinsen von privaten Sparern, die größere Summen auf ihrem Girokonto oder einem Sparbuch deponieren.
Obwohl sich viele Anleger im Klaren sind, dass der ihnen bekannte Anlagezins gegen oder sogar unter null tendiert, fällt es oftmals schwer sich für andere Anlageklassen zu entscheiden. Dabei besteht gerade in dieser Zeit Handlungsbedarf. Ein Umdenken im Anlagemanagement ist erforderlich, denn altbewährte finanzwirtschaftliche Gesetzmäßigkeiten greifen im aktuellen Marktumfeld immer weniger.
Nach statistischen Angaben bunkern deutsche Sparer deutlich mehr als 2 Billionen Euro auf Ihren Konten und verlieren bereits Geld nach Abzug der Inflation. Um eine faktische „Enteignung“ zu vermeiden, müssen im Umkehrschluss Anlageklassen mit besseren Renditechancen in Betracht gezogen werden. Als besonders beliebt erweisen sich dabei vor allem Anlagen wie Aktien oder Immobilien. Neben Gewinnen durch Wertsteigerungen bringen diese Anlagen über Dividenden und Mieteinnahmen auch eine eigene Ertragskraft mit.
Das gleiche gilt für Anleihen, deren Verzinsung trotz geringer Renditen höher ist als beim Tagesgeld. Das Ertragspotenzial im traditionellen Rentensegment ist in der Vergangenheit allerdings zusammengeschrumpft. Institutionelle Anleger, wie Versicherungen und Pensionskassen, haben ihre Strategien bereits angepasst. Viele Privatanleger noch nicht. Obwohl in der heutigen Zeit an einer Investition am Kapitalmarkt kaum ein Weg vorbei führt, ist es wichtig darauf zu achten, dass die strategische Anlageausrichtung mit dem persönlichen Risikoprofil und dem Anlagezeitraum im Einklang steht.